es ist so weigerlich unglaubbar.
wäre es nicht wie es ist, es faszinierte.
die nerven vermitteln nichts ans gehirn.
keine botschaft von außen.
so daß erstmals bedarf nach selbstverletzung,
nach wirklich spürbarem verständlich wird.
die wege sind verkehrt.
der schmerzkrampfende frost ist innerlich.

(ist das so wie beim zahnarzt und bei der geburt, daß man nachher nur
noch wissen wird, daß es schlimm war, aber nicht mehr das gefühl spürt?)

Kann nicht klar denken.



Und meine Mutter

mahnt mich zur Vernunft,

sie leide zu sehr mit,

das sei anstrengend.

meint, das Gute daran ist,

daß ich nun wieder ausdünne.

babysitten heute abend. eben hin und her noch, weil königstochter
jüngste (4) krank, ich die mutter kurz über mein leid informiert und
kurz fassung verloren.

daraufhin sie sofort dem kind den hörer:

"hallo!"
polly: "hallo, wer ist denn da?"
"lena. ich bin krank."
polly: "was hast du?"
"streptokokken."
polly: "aha. warst du beim arzt?"
"ja. und gestern hab ich gekotzt. total eklig. auf das sofa und meine anziehsachen."
polly: "oh. ich hab am samstag auch gekotzt."
"ah. und bauchweh hab ich auch."


und deswegen mag ich kinder so sehr.

wie besessen den topfboden mit dem metalldrahtschwämmchen schrubben alles muß sauber sein äußerlich und innerlich rein und sich gedanken machen, warum man das eigentlich tut und was so viel schlimmer an anderen realitäten sein sollte.

nein, die tassen hab ich nicht im schrank, die hab ich im regal.

und eine im blumentopf, weil ich sie dort immer vergesse.

kalligraphische quälerei am frühen abend die feder mit der tinte will nicht so wie ich es will und störrt sich borstig und bist du nicht willig so brauch ich ein neues blatt und von irgendwoher durch alle tempi genudelt der flohwalzer dudelt auf ortlosem klavier.

vor den nächsten schritt gestellt verstreichen die stunden
im unklaren
verbannt wächst angst zum geball, die unbekannte.
nach vorn fallen lassen oder doch immer nur daneben.
lassen im ganzen und garen.
nachlässig überleben.

aktionaktion, endlich den kühlschrank ausgestöpselt und über nacht dem getröpfel schmelzender eisberge lauschend gedämmert.

nun allesneu und säuberlich. die seit langem abgebrochene klappe des gefrierfachs durch eine zurechtgeschnittne platte styropors ersetzt und wohl zufrieden mit all dem neuen glanz hinter verschlossen nun eifrig sich kaltbrummenden temperaturen.

der wolf im hund hat den vollmond knapp verpaßt.
oder ist ihm wer auf den schlips getreten?
nöck fährt eigenaussagend entengleich zur hopfenkaltschalenakquise
und läßt mich allein unter hempels sofa kauernd daheim.
früher mal war das chaos selbstverständlich und konzept und heimstatt
und heute nur noch lähmig und beinbeklotzend. seine
entstehungsparadigmen indes blieben konstant.