Klar, wenn die Leute einem in der Bahn einen Sitzplatz anbieten, ist der Zug abgefahren.

Aber auch vorher entdecke ich gewisse ... Reife-Erscheinungen, wie zum Beispiel die Tatsache, dass ich den einen Tagesschausprecher niedlich finde. Äh ... ja is so.

Und nun stelle ich erschreckenderweise fest, dass ich Vollbärte langsam nicht mehr fürchterlich finde.
-> Hier zum Beispiel.

Ist das jetzt einfach eine Geschmacksverirrung oder sind das so steinzeitliche Attraktivitäts-Muster und damit Zeichen von geistiger Reife - gar die Tendenz zum Schätzen der inneren Werte durch den Bart hindurch ... Fragen über Fragen. Kratzt wahrscheinlich trotzdem.

Es kommt nicht raus, es soll auch nicht, es ist böse und gemein und macht alles kaputt und ist doch hart im Nacken und gerade eben weil nicht und so wird es stark und stärker und nennt sich wie immer man es auch kanalisiert dreht wendet man weiß es nicht man weiß es doch dass eigentlich alles falsch ist, völlig falsch, aber doch viel tröstlicher noch als richtiger ... aber soll man denn einen Knochen, der falsch zusammengewachsen ist, wieder brechen, wie lang kann man darauf laufen und muss man laufen reicht vielleicht stehn eine Weile noch oder doch besser schnell Schmerz und wild zerhaun als ... oder wie es geschieht langsam abstumpfen lassen langsam dulden langsam erkalten lassen, war damals mal Glut wo? Kann man nicht schon und schal die ganzen Vergleiche holzknochenbrechenaschenalte Masche lassen rund wird die Sache nicht mehr zu bunt auch nicht und ach wie immer Zeit ins Land und Wind und warten auf Mauerseglersorglosigkeit.

kennst du das: alte briefe finden?

verloren: jahre. handhabe. wortwendungen. vorwände.

einen halben tag verbracht bis zur entscheidung, dass es nichts ändern würde, wenn man zu ändern versuchte.

die gleiche erdrückende wucht immer noch und kraftlose schwere. und viel, viel ältere lasten.
wir haben nie darüber gesprochen, damals - wer erkennt sich schon gern als vorübergehend in des anderen augen?

mäusemelken proudly presents: the queen of mittelmaß.
ist nicht nur dass jegliches streben nach sich profilieren derzeit geradezu slapstickgleich zu gegenteiligen resultaten führt.

ist auch seit ewigkeiten scheints die crux des alles ein bisschen und nichts ganz. damit lebt sichs trefflich im mittelmaß und hof halten durchaus durchschnittlich, denn was wären ja all die fachidioten ohne mich, die königin mit dem reichsapfel der normalität. zack bumm, in den sand mit dir, du göttlicher poet! nichts bist du ohne mich und meinesgleichen, dich zu füttern und zu versorgen.

es ist kein neid, keine bitternis dabei. nur ein glas, voll zum rand mit minderwertigkeit.
komplex auf ex und noch ne runde: selbstmitleid.
und dann ... ach nein, dann nichts mehr, denn das hieße ja, in einer sache gefährlich gut zu werden.

weißdorntentakeln tasten
schattenfühler nach meiner weile

wortsonde landet auf ödland.
vulkanasche. alles. und nun. tränenregenmeer.

du magst mich sehr?
glaub mir, ich mag dich mehr.

darum schwieg ich. schweig ich. lang ists her.
weil: aua aua. sehr. weißt du?

merke: er schweigt, weil (oder weil eben nicht!)
sie schweigt: obwohl.

du lieber augustin alles hin.
lavavalentin.

sehnsucht?
ja da kommen wir gerad richtig.
durchgeschüttelt ohn sinn frih frih

du bist mir insel du und das ist der grund und das ist rückhaltslos alles, was ist.
ich: ohneland

gez. monte pulciano

was wäre bloß, wenn die schlimmen träume wahr dann wäre dann hätte die insel ein niederland ein kleines und ich wär zerrissen und liebe voll und du wärst ein zorniger vatikanstaat--

aus den vielen vogeldurchverdauten samen die in die kommewaswollekästen auf dem balkon gerieselt sind vom sommerdach da ist nun ein junger tulpenbaum neben der vierjährigen eibe.

da weiß man nicht zu helfen schließt sich der kreis? fängt alles wieder von vorne an.
heut nacht im traum wieder wieder wieder. sein vater gestorben ausgerechnet. ich denk an ihre lächerlichkeit. hatte geduscht und wollte so etwas wie verführen.
denk an die tränen die er in ihre hände weinte, die salzkrusten da, wo die ersten falten nie wieder glätte erfahren werden.

vier blätter trägt er. nach langem überlegen hab ich eine schnecke verworfen und nicht auf ihn angesetzt.




verweigere mir sorge und gedanken, ob das mit dem vatertod am ende mysteriöse wahrheiten birgt. denn selbst wenn. längst. sind andere betreut. seellose sorge. phantomschmerz. appes bein weint. so.

da ist kein kennen
nirgendwo
war nie
da ist fühlen
vertrauen
da ist glauben
nähe
da ist lust
antizipativ zu zittern

und die schwingungen die schneidst du nicht einfach schnippschnapp ab die fortpflanzen sich durch die zeit wie die wasserringe glasblau... die wasser.... brr

und dann nennen sie es irgendwie mit einem der alten worte und ja und nein und nun aber und immer noch und himmel wie kann man nur immer wieder so einfältig sein denn verstehen durchdringendes das geht ja durch keine kuhhaut

krachen im gesäß, nähteplatzen, alles morsch und spröde - nicht nur probe, es wird gespielt!
"eine zeit vergeht, eine neue entsteht."
knieknacken. die hülle zerrt springt in tausend splitter fliegen und da unter scherben liegend dann kann erst das kleine kommen...tulpenlaub gilbt im grünglas und die letzten feuer glimmen staubig. die angst stürzt sich weit voraus ins offene... endlich freit sichs wieder frisch und fürchterlich

halsüberkopf von nord nach südwest
reist der missiö
kopfüberallundhalsauch dann und schon
wars der zaunkönig nicht die lerche und schon
halseng und kopfzaus und
wenn ich ein vöglein wär....