nachtschattenwachsen

...

trotz höchster konzentration nur bruchteile.
im schloss des bösen zauberers sollte ich getötet werden und er wollte mit meinen körpersäften seine gemälde zeichnen, es fehlten genau meine farben. mit der kraft meiner empörung nahm ich den erstaunten mann beim schlafittchen und setzte ihn in ein regalfach, woraufhin er sich erbrach.
hernach überzeugte ich ihn, in die stadt zu fahren und pigmente zu kaufen und mit mir zusammen zu malen und auf der fahrt hielt er meine hand wie einen vogel.
auf dem weg zurück war aus dem schloss eine riesige schule geworden und wir waren schüler. im park versammlungen und kleine toilettenhäuschen mit langen schlangen, weil alle verstopft waren. seltsame blaue monster begannen aber nun bedrohlich sich unter die schüler zu mischen und ich rannte, die meinigen zu warnen. die ungeheuer waren aber von den kellern her in den einen flügel eingedrungen und wir im anderen teil sahen hilflos zu, wie das halbe gebäude einstürzte, in sich versackte. aus einem ventilator und einer holzkiste bauten wir eine fliegende draisine und flohen über die schlossgärten. einer eisenbahnlinie folgend landeten wir wohlbehalten auf einer haltestelle und der wandelbare zauberer küsste mich, dass ich mein alter ganz und gar vergaß.

wir wollten dann bei einem rothaarigen mann einziehen, er zeigte uns räume im keller und wir planten den umbau des bades, das efeu rankte in die fenster schon.
eine tür führte dann aber ins dachgeschoß, das groß wie ein ballsaal gähnte und sogar einen billardtisch beherbergte, wir wollten spielen, bis wir merkten, dass es nicht poolbillard war sondern das andere ich sagte 'nicht das, wo man glück braucht, sondern, wo mans können muss'.
derweil war wieder unheil im anmarsch, erneute flucht, diesmal als vampire getarnt mit solchen fliegen. vampire haben, das wusste ich bisher nicht, bauchtaschen zur aufbewahrung, die muss man vor dem flug zuknöpfen. es war wunderschön, längs der abenddämmerung nach norden. wind und erste sterne. aber wenn man wirklich vampir wäre, dacht ich traurig, dann würde man ja den wind auch nicht mehr spüren, dann wär es nichts wert, so fliegen zu können.

der obervampir wurde von einer alten frau aufgehalten, die wir erst für einen dämon hielten, die aber eine sehr böse hexe war und eine wilde zauberschlacht fand statt. der vampir wird gewonnen haben. hier enden jedoch die aufzeichnungen des traumrekorders.

um

um die alte schule herum und herein, der park - ich träume oft von hier und ich glaube, er verwildert zusehends - , aber nicht zum unterricht da. unbekannte bekannte, etwas war mir abhanden gekommen und plötzlich wie wiederfinden in mir stach ein kleiner weißer dorn aus der handfläche zwischen unter ringfinger und kleinem und ich spreizte die haut darüber und heraus kam weiß eine mandel oder eine knoblauchzehe. tat nicht weh. und aus der öffnung dann immer mehr die ganze hand war voll von kleinen organischen kieseln. es war schon das gefühl, dass das jetzt auch da raus musste, alles. ohne schmerz, aber es sollte auch niemand das sehen. was denken denn die leute. da bin ich zum alten bahnhof.
schließlich sollte mich ein auto heimbringen aber es fuhr den ganzen weg zurück und niemand außer mir darin. als ich ans steuer wollte, da war plötzlich alles einbahnstraße um die schule herum und ich hielt in der einfahrt einer nähstube. musste erneut zu fuß zum bahnhof.

drei frauen

drei frauen verschiedensten materials im pappkarton.
ein hundgemisch. die eine, rotgrüne, rafft den rock, schiebt ihren hintern über den rand des pappwaschbeckens und pinkelt hinein.
die andere taubenblau, will es ihr nachtun, aber kann nicht. die pappe trocknet alles aus, noch in den leib zieht die starre papiernis und brennt. die blonde sagt nichts, ist aber frohgemut und spielt mit dem hund.
die tür einen spalt offen, der wassermann stürmt hinein, er greift ihre hand, ihren arm, ihren trockenen plumpen körper, wirbelt sie und weicht sie und hält mit lachendwarm sie. und dann ist das blut wieder da und die seele und man wendet sich fragend dem hund zu, denn der hat ja eigentlich gar nichts da zu suchen. aber aufwachend dachte ich, eigentlich, gehört ein hund dazu.

ohne um zu sehen

ohne umzusehen aufgebrochen in die wildernis
im engen schlingen sich die leiber übereinander
fremdheit auf dem brustkorb unbehagen in der kniekehle und mut warm am bauch
wir halten die fahrt am blauen kieselfluss und ergießen uns in ein holzhaus der himmel ist grau so grau.
alles hab ich vergessen, mich selbst, bin so sehr teil... morgennebel über plätschern, rundsteinern in eiskaltem nass bin ich bin ich nicht mehr.
erst bei der heimkehr in die stadt wieder, seh ich dass ich vor zwei tagen dreissig geworden wäre. bin. wieder. aber war nicht dabei. bin ich nun nicht? werde noch.

...

es wird wieder zeit. drängen. zeit-not. eile. wo hin müssen.

doch heut nacht noch ein fest. hoch zeiten anderer, die sich mischten, tanz musik, frohsinn und mir glasscherben im mund und harndrang.

betonwüste durchtanzt. sommer wars, von den terrassen im silo hingen teppische und heitere menschen.
dann morgendämmern auch hier abreise. die rehäugige winkte mich zu einem wagen, der fahrer ähnelte einem alten freund, hieß aber balu wie ein anderer, von dem ich hörte.

unterwegs hielt man dann doch, klappte bänke im wagen aus und legte sich schlafen, unruhig sortierte ich mich die matte pustete sich auf und neben mir der dunkle plötzlich. beglückt bettete ich meinen kopf auf seiner blanken brust, wo wie pilze plötzlich male sprossen.

es stellte sich beim erwachen heraus, man war in einem raumschiff, einige waren entführt worden.
zur befreiung im tiefflug über einer stadt, dass uns die feindlichen radare nicht orten konnten und für ein haus hielten. das gebäude gestürmt. obwohl leider der oberböse entkommen konnte, die gefangenen befreien. die schliefen im erdgeschoss gegenüber der aufzüge in zimmern. im ersten zimmer unter einer decke der c3po, der goldene, den hatten wir gar nicht gesucht. im zweiten dann die freunde. strich dem einen übers haar, er öffnete die augen und ich sagte etwas pathetisches wie: willkommen in der freiheit...

sündenfall

rehrücken hauchdünn mariniert auf der platte die menschen auf zwei ebenen wasser und seerosenblätter darauf.
fenster bis zum boden, hindurch wiese gras licht ein baum.
wir stehen seitlich der rehreste als unter dem tisch hervor der mann mit der axt kommt, mit der auch das reh gefällt wurde. die fährt nun zwischen uns nieder und teilt reh und porzellanplatte um ein weiteres.

ausgelaugt vom kampf mit meinen sechs dämonen leg ich meinen kopf in den schoß des nassen und er kämmt mir die haare mit einem plastikkamm, bis nur noch knistern ist um meine ohren und der sechste unbemerkt zum sprung ansetzt.
halsnah schulterschluss mundberührung kuss nein erschrocken die augen geöffnet in seine nein das nicht das abwenden berge mein gesicht an seinen händen. er küsst den nacken mir zwischen den schultern und gänse laufen über mein grab und ich beiß ihm in den finger wut und weinen und wohl wohl auch.

im nächsten moment ist das alles geschehen und ich sortiere meinen müll und siehe da das unverkennbare. im gelbsack fälschlich ein angebissener apfel und kleine weiße pilze wachsen heraus. den hat der falsch einsortiert. der muss in den restmüll.

...

das beste allen wesens mit dem zahnlosen federling im warmen dunkel und zugdeckt mit ihm mit schwerem farbverlauf und hundert häuten zu brennen die zunge zu netzen alle steine im beet.

...

neues zimmer mit langen vorhängen und blick in fremdvertraute gardinenfenster. unsicher alles und gleich auch die tür ins schloss hinter mir, ausgeschlossen.
tränen, putzfrau bietet telefon, aber alle nummern sind eingeschlossen, es ist stunden zu früh, niemand erreichbar und sie HAT einen schlüssel und darf nicht.
langer weg durch müllberge, erwachende stadt, nachtbehemdet. hochwasser droht. ein seltsamer supermarkt, der nur eine marke führt.

bei einer prügelei hinterm tresen versteckt, da entdecke ich, ein blondes kind bei mir, den letzten mit seinem breiten mund, wie er verdutzt um die ecke sieht und denkt, das kind wär seins.

ein straßenfest, eins zwei drei im faulen ei.
ein kleiner schwarzhaariger züngelt mir am ohr und oh immer wieder das gleiche spiel und ich krümme mich schon beim gedanken daran, danach wieder allein zu sein.
in einem furchtbar hohen treppengehäuse dann kommt es, wie es kommen muss. ich sitz ausgelaugt vor einer metalltür, die hinter mir nachgibt. da liegt ein großes zimmer, ein versteck der lang gesuchten person.

auf einer pinnwand bilder von mir, von meinem bruder im sprung. auf einem stuhl ein kleiner blonder junge.
die finger der einen hand sind so lose.

ich bin nicht mehr ich schau nur, ein mann sitzt hinterm tisch, ein anderer kommt, in sein zuhause.
der eine mann setzt die säge an, seine finger zu entfernen, hat aber angst. da nimmt der andere sie und reißt daran und nur wenig blut. das kind ist da, aber nicht zu sehn.

es wird noch was

ein licht mich streifend hinterließ: schatten

die unvereinbarkeiten weltenweit all die zeit mein schwamm ich sammelsauge leben
vielfalten oberflächen und splitter, tand und flitter bunter, borke und sand, horn und den dreck darunter

all das
dazu
und was ich tu
ist mit all dem hier
ursuppe errühren
dicht
begleichen
versammeln
und dann teil ich aus.
wer will noch was.
wer hat noch nicht.

...

lichtendes haupthaar bestürzt
mit krankem kopf krebsig zur großen feier mit den altbekannten
warmwillkommene cocktailkleidchen
in schwindelnder höhe
benetzte plattform nur
in wind und wolken
und die die hängen da in den seilen
als der wind pfeift
und ich steh hinter glas und will und weiß
dass das
nicht lange mehr so weiter wird.

außerhalb
weiter eine reise durch die luft
über heide und gestrüpp
mit farben wie ein petrolsonnenaufgang
wie erdbeereis
mit wogenden blütenmeeren
weißblühenden büschenbäuschen
ich jauchze entzückt
"die emilia romagna"
denn nur die kann es sein
(ganz gleich was das ist und wie es in andererleuts augen aussieht)

ein langes ufer befahren und die wellen
längs der fahrbahn türmen sich
und steigen wie wilde aquamarinhengste
und erstarren in blaugrüngläserner transparenz
und wogen doch
man sagt mir
an fäden sei dies
hochgezogen
bedrohlich wunderschön
jeglichen moment können diese wasserwände tosend
ihre balance auf dem seil verlieren und
an land stürzen.

mäusemelken

selbstzweck und andere vergeblichkeiten

rumpelstilzchen?

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neunuancen

hihi, wie witzig. erst...
hihi, wie witzig. erst gestern in der u-bahn ertappte...
Peach - 2010-03-21 17:45
hallo pollykrohm, gesichter...
hallo pollykrohm, gesichter die in uns etwas bewegen, denken...
spiritchild - 2010-03-08 11:00
muss ja
muss ja
katzenbeisser - 2009-09-10 16:53
ja, ich find's auch ätzend. aber...
ja, ich find's auch ätzend. aber trotzdem geht mir...
Chikatze - 2009-09-02 23:13
ja klar ...
wenn man dann misstrauisch sagt: das willst du doch...
pollykrohm - 2009-09-02 18:26
au contraire
Hier spricht ein Verfechter dieser Frage, die mir im...
guapo - 2009-09-02 18:05

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Zuletzt aktualisiert: 2012-03-15 19:03

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