nachtschattenwachsen

am haken

wie so etwas so lang nachwirken kann.
immer noch nach jahrzehnten nun, will ich nachkarten.
und das nach immer wieder schwarzem peter.

so glücklich war ich damals so himmelhoch unser sonnentag auf der treppe. deine haut. die flecken auf dem hemd. es war nicht zu fassen, du dort mit mir. der grund, warum ich immer noch bergamotte liebe.
wie im film, so wie es sein soll, dachte ich. endlich.
und dann am andern tag lief alles falsch. gespräch stockt. funkenflug bockig. blaubeersaft gekleckert. unlocker. milch flockig.

obwohl es klar war, ich konnt es nicht lassen. und es macht mich wütend und es beschämt mich, dass ich immer noch und immer wieder deine nummer gewählt hab, als wären wir alte freunde. und wusste, dass du denkst "die schon wieder!" und doch musste, weil es mir danach immer so viel besser ging. ging es wirklich. seltsam alles.
bis dann die große abfuhr kam.

und jetzt seh ich mir ab und an verschämt über mich selbst. deine seite an. ist wie es ist. passiert. und ich halt auch den rand. aber will im grunde doch nur wieder was tun, um zu beweisen, dass der eine tag doch wahr war.

frühjahrstraurigkeit.

gibts das auch? wenn alles grün nicht mehr grün genug und jegliches tun einem nur als versuchen erscheinen will und zuversicht, was war das noch gleich... verzicht versehen vorsicht sichtverzut?

...

viel dahingeträumt. sogar den nöck mit seiner traumfrau verkuppelt und sie ihm zugeführt, irgendwo in einem multiplöxen cinema. mit nur sehr wenig gram, der eher neid war, weil mir so etwas nie geschieht, so.

aber das alles wie weggewischt, denn dann mit dem wassermann am meer. das hättet ihr sehn müssen. die dimensionen waren schief, irgendwie alles unphysikalisch. zunächst nur ein badehaus, man hörte nur das rauschen und sah nichts.

wir zahlten eintritt, es war spät, bald wurde geschlossen.
zogen uns um und traten hinaus auf eine veranda und zur rechten seite ....

raum. abgrund. sicher fünzig, hundert meter. tief. weit. unten sandstrand. und weitere hunderte von metern riesige braune felsen. gegen die - über augenhöhe ! - eine unfassbare türkisgewaltige brandung toste.
dieses bild ist mir nun so hart im kopf.

weiter durch dann vorne am steg eine schmale holzeiter, grün bewachsen, die in die wogen ragte. er gleich voraus und ich stand da, sah nichts, betäubt.

bin dann doch hinterher. mit schwimmbrille und ohrenstöpseln. an die leiter angeklammert erstmal augen geschlossen mich treiben lassen. warmes, sehr salziges wasser mich erfasst. über unter. und dann hab ich die augen geöffnet und bin los. die leiter einmal umkreist meter entfernung vielleicht. andere menschen im wasser, oben eine klingel. die zeit ist um.

unter dem steg im wasser dann - ja pardon, die hormone - küsserei mit wassermann. ulkig ich mit schwimmbrille und ohrenstöpseln....! und weiter: als er aus dem wasser stieg, hieß es, er sei schwanger. wen wunderts bei dem ganzen warmen salzwasser... und ich war nun der mann und musste uns vor fiesen möppen retten, die die reifen der räder aufgeschlitzt hatten und böse böse waren.

pole

die welt ist randvoll mit den wörtern. mir ist diesnachts ein kind geboren worden. es war winzig. ein junge. ich barg ihn in einer thermosflasche. edelstahl. und goss darüber warmen milchkaffee. er schlief so friedlich.

einen zug verpasst und dann den nächsten und im bahnhof dann sorge, dass ich den bub im milchkaffee ertränkt hätte. aber nachdem ich etwas abgeschluckt hatte, da blubbbbberte er noch seelig im restgetränk.

im kiosk saß ein neuer mann und er wollte sehen und ich holte den kleinen heraus und tupfte ihn trocken und der mann sagte: der ist pole. mein sohn kräuselte im schlaf darob sein näschen.

ich vergesse immer, dass sich dinge doch ändern. nur viel langsamer, als mans merken kann.

zur zeit

draußen purpurgelber sturmhimmel, der wind brüllt im kamin und die massive fichte tanzt wie eine junge birke.

pollyme sitzt hüllenlos und traumzerzaust und sucht, selbigen sich wachzurufen. die haare voll flaum, denn das daunenkissen hielt der nacht nicht stand.

wilde flüge über fjorde, flucht, jagd not. schlittenfahrt und wellenritt und bergenge pfade im sauseschritt raufrunter mit einem mann mit weißem bart.
der garten meiner eltern.
nachts ein bekannter, den ich mit zu mir nehme, wir schlafen nackt rücken an rücken wie zwei embryonen, unsere zwillinge uns jeweils zur seite. ich träume von seiner tochter und wundere mich. ein pferd ein weißes und wir darauf, unbekleidet.
schokolade, rittersport tausende sorten und formen, federn in der wohnung, bunte, lange, überall. die tür steht immer offen, wenn ich nicht hinsehe. unterhalb ein restaurant zu eröffnen.

auf der straße, unten fehlen überall pflastersteinreihen.
plötzlich, wie von zauberhand höhlt sich der boden aus und der bürgersteig sinkt auf straßenniveau. die sache war geplant von der stadt und ich habs zufällig miterlebt. freude meinerseits.

nun regen, nein kein regen, wolkenbruch, flucht in einen hauseingang, wieder ein restaurant. ich lehn mich an die wand, komme wohl an die schalttafel, da ist der eingang ein aufzug und ich fahre vier stockwerke durch vier restaurants und im fünften bin ich im film und ein junger mann steht neben mir und fünf männer in schwarz, klar, mafia, zielen mit revolvern auf ihn. geistesgegenwärtig, drück ich den e-knopf und der aufzug fährt wieder hinab.
er ist gerettet und lacht, krümmt sich aber dann: gift. trinkt milch, die er dabei hatte und erbricht sich auf blauen aufzugvelours.
ich stoppe den aufzug und ziehe ihn in ein möbliertes zimmer. wir warten. längst sind auf der straße posten und vor der tür auch einer, er klopfte erst und ich stemmte mich gegen die tür und meine füße rutschten langsam ab, nur leise dachten wir. aber sie wussten es längst, denn da kam der service und brachte drei dosen milch. dosen. die wurde hereingereicht und hat uns verraten.

immer diese weltuntergänge

wieder einmal nächtliche fluten. in der not: die liebe. in der einen hand hält er die meine, in der anderen einen regenschirm. glück und dann. reißt die strömung die hölzerne plattform ab, von der wir noch nicht geborgen wurden. reißen die winde mein würmchen mit dem schirmchen von mir von mir vort ohne wort.
im leeren haus meiner eltern wespen, kaffeereste holende großkusine der mutter. wasser steht noch nach jahren knietief in den schlammstraßen. er ist nicht zurückgekommen und ich altes gebeugtes mütterlein mit waschweiberhänden ohne kind ich warte und wate durch fremdgewordene heimat.
so ist das also nun: ich überlebe alles. mir wird nichts geschehen. nur allein eben.

und dann erwachen und regen knistert hinterm glas und dunkelheit hängt schwer und schwarz noch in allen winkeln. wie bedauerlich.

pony bär und apfelbaum die zweite

zukunftspläne schmieden drei uhr nachts mit wassermann. sowas hab ich noch nie gemacht, fällt mir auf. immer nur geträumt. und jetzt schreibt der er ihm wäre das ziemlich ernst. dann wärn wir schon zu zweit. nur der dritte im bunde, der sonnenschein muss noch erfahren, dass sein nächster sprung wieder herüber geht. wie so etwas finanziell und emothional machbar, das kann man nur zu einem teil kalkulieren. aber. einen flügelschlag näher fühl ich mich meinem künftigen gemüsegarten und dem lieben federvieh.
2214105
merke: schnellstmöglich 'emmas glück' auswendig lernen.
und statt halt zunächst nur ein anderes anbauen: zuversicht

(ich hab mich so sehr über eure kommentare gefreut!)

...

sturmböen mich geweckt drei seitdem dachratten tränen unfähigkeit mit solcher zeit allein zu sein weit zurück und vor die denkerei mit der traurigen erkenntnis dass mir immer noch eine basis fehlt. in den augenblicken wo es hart kommt ist da nichts, kein halt.
wo find ich den. oder wo pflanz ich mir eine schulter zum dran weinen, dass sie langsam wächst und stark wird und mich vielleicht dereinst trägt. ich kann doch noch warten, aber ich würd gern wissen worauf.

...

wieder nieder schlag
wider sonnen tag

du zauberer
hältst mir in traumgespinsten
meinen mut wie ein heiliges feuer und
lässt mich dann allein
mit grausam sonnenschein

...

über nacht ist in der stahlkalten stadt mit den graublauen türmen und schwankenden steinen der vulkan ausgebrochen die weiten hallen platzten auf wie geschwüre und heraus quoll hellrot glühender feuerfluss. strohhalmgleich schwankten die hohen häuser im magmasturm, obgleich einige menschlein noch im zorn der verzweiflung stahlplatten nagelten, barrieren bauten.

ich floh - der rest der welt sollte gewarnt werden durch mich - mit einem kleinen rollwägelchen in die nacht auf die leere autobahn die sich in weiten hebungen und senkungen dahinzog. auf dem seitenstreifen und dann ging es bergab und immer schneller so schnell dass der wind heulte und es wurde dunkel um mich festgeklammert und ohne lenken nur raserei und ich wunderte mich, dass ich all dem inferno entkommen war, um nun durch einen tragischen unfall mit meinem rollwägelchen vermutlich um zu kommen.

in voller fahrt konnte ich dann umsteigen auf ein grünes gefährt halb lok halb lkw. hatte ein huhn dabei an einer leine. das war mein blinder passagier und kam in ein körbchen seitlich des cockpits.

nun denn ich bin entkommen, euch zu warnen also warne ich. es wird der sichere boden aufbrechen allüberall. gedenket dass es schnell gehen kann. haltet euch bereit. und sagt es weiter.

mäusemelken

selbstzweck und andere vergeblichkeiten

rumpelstilzchen?

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neunuancen

hihi, wie witzig. erst...
hihi, wie witzig. erst gestern in der u-bahn ertappte...
Peach - 2010-03-21 17:45
hallo pollykrohm, gesichter...
hallo pollykrohm, gesichter die in uns etwas bewegen, denken...
spiritchild - 2010-03-08 11:00
muss ja
muss ja
katzenbeisser - 2009-09-10 16:53
ja, ich find's auch ätzend. aber...
ja, ich find's auch ätzend. aber trotzdem geht mir...
Chikatze - 2009-09-02 23:13
ja klar ...
wenn man dann misstrauisch sagt: das willst du doch...
pollykrohm - 2009-09-02 18:26
au contraire
Hier spricht ein Verfechter dieser Frage, die mir im...
guapo - 2009-09-02 18:05

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Zuletzt aktualisiert: 2012-03-15 19:03

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